Rezitation
Stephan Paryla- Raky
Am Klavier
Petra Pawlik-Mayerhofer
Anton Kuh stammte aus einer Prager Familie mit schriftstellerischer Veranlagung. Sein Vater Emil Kuh (1856–1912) war Redakteur und später Chefredakteur des Neuen Wiener Tagblatts. Sein Großvater David Kuh war Journalist in Prag. Der Vater Emil Kuh hatte Auguste Perlsee geheiratet. Der Ehe entstammten neben Anton Kuh zwei weitere Söhne und drei Töchter, darunter Marianne Kuh.
Unter seinem eigenen Namen und unter dem Pseudonym Yorick veröffentlichte Anton Kuh u. a. Satiren und zahlreiche kurze Prosastücke, in denen er sich im Sinne von Pazifismus und Demokratie kritisch, witzig und hellsichtig mit seiner Zeit auseinandersetzte. Kuh würdigte früh die überragende Bedeutung Franz Kafkas und sprach sich bereits in den 1920er Jahren prophetisch warnend gegen den aufkommenden rechten Zeitgeist aus. Bekannt war Kuh zu Lebzeiten vor allem als Vortragskünstler. Kurt Tucholsky nannte ihn daher – trotz Kuhs recht umfangreichen publizierten Œuvres – einen „Sprechsteller“. Auch sein Biograf Walter Schübler sieht in Anton Kuhs Stegreifreden sein „Hauptwerk“, das „für alle Zeit als verloren gelten muss“.[5] 1919 war er mit Liliana Amon verlobt, die Ehe wurde aber nicht geschlossen. Eine der bekanntesten dieser Reden, gehalten am 25. Oktober 1925 im Wiener Konzerthaus, ist durch stenografische Mitschriften überliefert: Der Affe Zarathustras, eine Polemik gegen Karl Kraus. In ihr attackierte Kuh nicht nur die schauspielerhafte Eitelkeit und die Publikumsverachtung des Schriftstellers und Rezitators Kraus, sondern vor allem das elitär apolitische „Krausianertum“ seiner Anhängergemeinde.
Sonntag, 15. Oktober 2023
Beginn: 18:00 Uhr
Reservierungen:
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Tel. Kulturverein SABA: 0676 501 7042
per Email: korherr@helmutkorherr.at
Kartenpreis:
Normalpreis: € 28.–
Senioren: € 25.–
Künstler/Studenten: € 15.–
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