Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennungen
in Deutschland veranstaltet das Wiener Wiesenthal Institut und die Wienbibliothek im Rathaus, am 10. Mai um 20 Uhr, einen Vortrag und eine Lesung.
Am 10. Mai 1933 wurden in Berlin und anderen deutschen Städten hunderttausende Bücher ins Feuer geworfen. Es waren Werke von Autorinnen und Autoren, die aus politischen Gründen beziehungsweise da sie Jüdinnen und Juden waren, verfemt, verfolgt und ins Exil getrieben wurden.
Das heutige »KiP - Kunst im Prückel« im Souterrain des »Café Prückel« war ein wichtiger Ort des Exils. In den noch weitgehend original erhaltenen Räumen befand sich in den 1930er-Jahren das von Stella Kadmon gegründete Kabarett »Der liebe Augustin«. Es bot Emigrantinnen und Emigranten aus NS-Deutschland Zuflucht und behauptete sich auch in der Zeit des Austrofaschismus als Ort der Satire und des subtilen Widerstands: In Wien – beim charmanten »Lieben Augustin«, wer denkt denn da noch an Berlin? schrieb ein Besucher in das Gästebuch.
Wenig bekannte Materialien im Foyer, ein Vortrag und eine Lesung legen für einen Abend Erinnerungsspuren durch die historischen Räume.
Programm:
20.00
Birgit Peter (Universität Wien) über den historischen Ort: die Kleinkunstbühne »Der liebe Augustin«
20.30
Franz Schuh über Kultur und Brutalität mit Lesung aus zeitgenössischen Texten
Idee & Konzept: Béla Rásky / Werner Michael Schwarz
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